Fotowerkstatt Grevener Straße 4a

Die Nordwalder SPD fordert einen „verantwortungsvollen Umgang“ mit Flüchtlingen. Bei ihrer Versammlung am Montagabend war die Flüchtlingsproblematik neben den Regularien das zentrale Thema. Eingeladen war dazu Pfarrer Ulf Schlien von der evangelischen Kirchengemeinde, der unter anderem von seinen bisherigen Erfahrungen mit dem Runden Tisch in Altenberge berichtete.

Für die Verteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Gemeinden ist die Kreisverwaltung zuständig. Auch Nordwalde muss mit weiteren Zuweisungen rechnen. Diese Menschen brauchen gerade in der ersten Zeit, so Schliens Erfahrung, viel Unterstützung in verschiedenster Form. Viele sind traumatisiert durch Krieg, Verfolgung, Folter und letztlich auch durch die Flucht aus ihrem Heimatland. Es sind Menschen mit unterschiedlicher Herkunft aus allen Altersgruppen. „Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu meistern, kann eine Gemeindeverwaltung nicht alleine stemmen. Hier ist ehrenamtliches Engagement und politische Unterstützung gefragt“, machte Schlien deutlich und verwies auf Altenberge, das sich bereits im vergangenen Jahr auf diesen Weg gemacht hat: Auf Einladung der Kirchengemeinden fand dort eine Infoveranstaltung statt, an der zahlreiche Bürger teilgenommen haben. Mittlerweile gibt es dort einen bestehenden Runden Tisch, der schon einiges umgesetzt und erreicht hat. Es finden wöchentliche Sprachkurse statt, es wurde ein Begleitflyer erstellt und es gibt feste Ansprechpartner, die helfen. Und sei es nur, um den Flüchtlingen den Weg zum Arzt, zur Tafel oder auch zum Einkaufen zu zeigen.

Wie Schlien ankündigte, steht auch Nordwalde kurz vor dem Startschuss für einen solchen Runden Tisch. Gesucht werden Ehrenamtliche, die Flüchtlinge beraten, kulturelle Veranstaltungen organisieren, Deutschkurse geben, als Dolmetscher fungieren, Schülerhilfe geben, Spielgruppen initiieren, eine Kleiderkammer organisieren oder bei Behördengängen helfen. Schlien: „Was in Altenberge klappt, kann auch in Nordwalde gelingen. Wir können von den Erfahrungen in Altenberge nur profitieren, da schon grundlegende Fragen, wie zum Beispiel die Finanzierung von Sprachkursen, geklärt sind.“ Man müsse das Rad ja nicht zweimal erfinden.

Die Vorsitzende Annette Bösert sagte Unterstützung durch den SPD-Ortsverein zu: „Wir werden die Schwierigkeiten vor Ort in den Blick und uns aktiv einbringen, um in Nordwalde ein spannungsarmes Zusammenleben zu ermöglichen.“