Die beiden Grundschulen und deren gleichmäßige Auslastung war eines der Themen auf der Mitgliederversammlung der Nordwalder SPD am Mittwochabend in der Fotowerkstatt von Günter Pfützenreuter.

Kritisch betrachtet wurde das durchgeführte Schulanmeldeverfahren der Wichern- und der Gangolfschule. Beide Schulleiter haben die Verantwortung, eine gleichmäßige Verteilung der Schüler zu gewährleisten. Das ist, auch mit Unterstützung der Verwaltung, nicht gelungen. Hier wären Schulbezirksgrenzen, die 2008 von der Rüttgers-Regierung in NRW abgeschafft worden sind, sehr hilfreich gewesen. Die Eltern hätten dann von Anfang gewusst, welche Schule für sie die zuständige ist. Erinnert wurde daran, dass früher die Bauerschaften klar den einzelnen Schulen zugeordnet waren. Hier wurde ein Lösungsansatz leichtfertig vertan, denn ob der Schulbus die eine oder andere Schule anfährt, sollte nicht von Bedeutung sein.

Ein weiteres Thema war die Verlegung des ZOB. Das ursprüngliche Vorhaben der Gemeindeverwaltung, den ZOB an den Anfang der Amtmann-Daniel-Straße zu verlegen und die Langestraße in eine Einbahnstraße umzuwandeln, wurde nach heftigen Widerständen von Anwohnern und Ratsmitgliedern, insbesondere aus der SPD-Fraktion, erstmal verschoben. Jetzt wird nach Alternativen gesucht, die das in Aufstellung befindlich überregionale Verkehrskonzept mit einbeziehen soll.

Gefahrenstellen im Ortskern müssen beseitigt werden

Die vorgelegte Planung bezüglich des Rückbaus der Bahnhofstraße und der Welle wurde ebenso überwiegend abgelehnt. Man hätte jetzt die Möglichkeit einen durchgehenden Radweg vom Bahnhof bis Diepenbrock anzulegen. Das sieht diese Planung aber nicht vor. Der jetzige Radweg würde verkürzt und bei Wüllner enden. Dann sollen an Stelle des Radweges, einzelne Parkbuchten auf der ganzen Länge angelegt werden. Dies widerspricht jeder vernünftigen Verkehrsplanung, die gerade im Ortskern von gleichberechtigten Verkehrsteilnehmern ausgehen sollte.

Bei den alle zwei Jahre erforderlichen Vorstandswahlen setzte man auf Kontinuität. Annette Bösert wurde als erste Vorsitzende einstimmig bestätigt. Für Delegiertenkonferenzen wurden Ewald Pölking, Anneli Hegerfeld-Reckert, Hans-Ulrich Rhein und das neue Mitglied Carolin Heitmann gewählt.

Als Gast bei der Versammlung begrüßte Annette Bösert besonders die Landtagskandidatin Ulrike Reifig. In ihrem Bericht ging sie auf die besondere Situation der Familien in unserer Gesellschaft ein. Hier wird sie den Schwerpunkt ihrer künftigen Arbeit sehen. Sowohl in der Kinder- und Jugendbetreuung als auch im Alter sind die Familien das Fundament des gemeinsamen Lebens. Insbesondere muss in diesem Zusammenhang der mittleren Generation eine besondere Wertschätzung entgegen gebracht werden. Sind es doch gerade diese Jahrgänge, die sowohl Kindererziehung als auch Altenbetreuung vielfach miteinander vereinbaren müssen. In diesem Zusammenhang sprach Ulrike Reifig auch die prekäre Wohnungssituation vieler Familien an. Hier müssen schnellstens Maßnahmen ergriffen werden, um auch im Speckgürtel von Münster preiswerte Wohnungen zu finden.

Zum Abschluss wurden einige organisatorische Dinge geklärt. Gilt es doch in diesem Jahr zwei Wahlen zu bestreiten, bei denen sich jeder bewusst sein sollte, dass die sozialen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und die Demokratie nicht gefährdet werden.