SPD-Fraktionsvorsitzender und Altersvorsitzender Hans-Ulrich Rhein führte Bürgermeisterin Sonja Schemmann an

In der Theorie war alles klar, die Praxis folgte am Dienstagabend: Wie erwartet hat der neue Gemeinderat Mareike Wissing CDU ) zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin und Ewald Pölking SPD ) zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Es war praktisch die einzige Frage vor der konstituierenden Ratssitzung, die noch offen war. Denn mit Wissing und Pölking auf der einen Seite und Gegenkandidatin Hedwig Schulze Wettendorf (UWG) auf der anderen, gab es zwei verschiedene Vorschläge.

Bürgermeisterin Sonja Schemmann (M.) mit der ersten ehrenamtlichen stellvertretenden Bürgermeisterin Mareike Wissing (CDU) und dem zweiten ehrenamtlichen stellvertretenden Bügermeister Ewald Pölking (SPD)

Alles andere als eine Wahl von Wissing und Pölking wäre angesichts der deutlichen Stimmenmehrheit der Liste CDU/FDP und der SPD eine große Überraschung gewesen. In geheimer Wahl stimmten 18 Ratsmitglieder für Mareike Wissing und Ewald Pölking. Drei Stimmen entfielen auf Hedwig Schulze Wettendorf. Dazu kamen vier Enthaltungen.

Sechs Ausschüsse gebildet

Anders als bei der Frage nach den Bürgermeister-Vizeposten hatten sich die Fraktionen bei der Besetzung der Ausschüsse und der Ausschussvorsitze in interfraktionellen Gesprächen vor der konstituierenden Ratssitzung geeinigt. In der neuen Wahlperiode werden wieder sechs Ausschüsse gebildet: der Haupt- und Finanzausschuss, der Rechnungsprüfungsausschuss und der Wahlprüfungsausschuss sind Pflichtausschüsse. Dazu kommt der Betriebsausschuss als bedingter Pflichtausschuss und mit dem Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss sowie dem Schul-, Sozial-, Kultur- und Sportausschuss zwei freiwillige Ausschüsse.

Wer den Ausschüssen vorsitzt, darüber hatten sich die Fraktionen ebenfalls vor der Ratssitzung verständigt. Vier Vorsitzende werden von der CDU gestellt, einer von den Grünen. Die Zahl der sachkundigen Bürger in den Ausschüssen ist von sieben auf zehn gestiegen. Der neue Gemeinderat hat zudem die Mitglieder für sonstige Gremien, wie der Schulkonferenz der drei Nordwalder Schulen, dem Stiftungsrat der Bürgerstiftung Bispinghof und der Schulverbandssammlung des Zweckverbands Kulturforum Steinfurt, bestimmt.

Wegweisende Entscheidungen stehen an

In der Sitzung wurden nicht nur die Ratsmitglieder und die Stellvertreter der Bürgermeisterin eingeführt und verpflichtet, sondern auch die Bürgermeisterin selbst. Diese Aufgabe übernahm SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rhein als Altersvorsitzender. Sie sei „sehr dankbar, meine Aufgabe als Bürgermeisterin unseres Ortes Nordwalde weiterführen zu können“, sagte Sonja Schemmann. Es freue sie außerordentlich, dass die Bürgerinnen und Bürger ihr das Vertrauen ausgesprochen haben. Eines sei jedoch auch klar: „Ein Kapitän ist immer nur so stark wie seine Mannschaft“, sagte Schemmann. Sie könne dem Rat versichern: Die Mannschaft in der Verwaltung sei optimal gerüstet für die anstehenden Aufgaben.

Es stünden wegweisende Entscheidungen an – vom Bau des Bürgerzentrums über die Gestaltung des weiteren Umfelds und die Verabschiedung der Endfassung des Verkehrskonzepts. Endlich könnten wieder Gewerbeflächen entwickelt werden, sagte Schemmann: „Das Thema ist genauso wichtig wie die Entstehung weiterer Wohnbauflächen.“

Gemeinsam würden sie sich für eine lebenswerte Zukunft der Gemeinde engagieren, sagte Schemmann in Richtung der Ratsmitglieder: „Dabei muss der Dialog innerhalb des Rates und mit den Bürgerinnen und Bürgern im Mittelpunkt stehen.“ Dafür lohne es sich, unterschiedliche Ansichten anzusprechen, Meinungen auszutauschen, um vernünftige Beschlüsse herbeizuführen, die von einer breiten Mehrheit oder sogar von allen getragen werden. Allen Ratsmitgliedern wünschte Schemmann für die kommenden Jahre „eine glückliche Hand sowie den nötigen Rückhalt in den Familien, viel Freude und Erfolg durch unser Engagement für unser schönes Nordwalde“.

…aus den „Westfälischen Nachrichten“