Platz eins geht an die Nachbarschaft vom Fürstengrund in Nordwalde

153 Bewerbungen waren für die Aktion der Westfälischen Nachrichten und der Provinzial-Versicherung eingegangen, daraus wurden 16 ausführlich in der Zeitung und im Onlineportal vorgestellt und schließlich den Lesern zur Wahl gestellt. Ganz vorne dabei die Nordwalder, die seit 30 Jahren in einer Nachbarschaft mit behinderten Menschen leben und diese vorbildlich in ihr Leben integrieren.

Platz eins geht an die Nachbarschaft Fürstengrund aus Nordwalde.

Das Eva-von-Tiele-Winckler-Haus ist eine Wohneinrichtung im Rahmen der Eingliederungshilfe. Es bietet 34 Menschen mit geistigen oder körperlichen Handicaps ein Zuhause. Und das hört im Fürstengrund nicht vor der Haustür auf. „Hier sind keine hohen Mauern, die die Nachbarn trennen. Nur der Hellbach und der große Garten liegen dazwischen“, sagt Ingeborg Rhein. Über die Jahrzehnte seien zwischen den Bewohnern dies- und jenseits des Baches ganz besondere Beziehungen gewachsen, berichtet Rhein. Die wollen die Fürstengrundler auch in Zukunft intensiv pflegen.

Dass die Nordwalder Nachbarschaft auf den ersten Platz landet, freute auch Jurymitglied Sonja Schemmann. Die Nordwalder Bürgermeisterin enthielt sich in diesem Fall aber der Stimme, freute sich dafür umso mehr über das klare Ergebnis der Jury bestehend aus LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, dem Chefredakteur unserer Zeitung, Dr. Norbert Tiemann, Bürgermeisterin Sonja Schemmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Provinzial, Ulrich Rüther, Provinzial-Geschäftsstellenleiter Stefan Gottkehaskamp und dem Projektredakteur Uwe Renners.

Platz zwei für die Krüsel-Nachbarn in Altenberge.

Platz zwei geht an die Krüselnachbarn in Altenberge. 1000 Euro wandern in die Nachbarschaftskasse der Siedlung, die nicht nur generationenübergreifend feiern kann, sondern in der die Nachbarn auch ein Auge aufeinander haben und sich kümmern, wenn jemand mal in Not ist. 14 Mehrgenerationenhäuser gibt es, die Alterspalette reicht von einem bis 90 Jahren. „Und bei den Älteren, da passen wir auf: Ist alles in Ordnung? Müssen wir da mal wieder vorbeischauen?“, sagt Helma Reer.

Das hat auch den Chefredakteur unserer Zeitung, Dr. Norbert Tiemann, überzeugt, der mit Blick auf die demografische Entwicklung solche Nachbarschaften nicht als Auslauf-, sondern als Zukunftsmodell sieht.

Platz drei für die Nachbarschaft Tönnishäuschen.

Platz drei (500 Euro) geht an die Nachbarschaft Tönnishäuschen. 2005 gegründet, organisiert der Verein unter dem Motto „Tönnis aus dem Häuschen“ Feste, Straßen- und Spielplatz-Säuberungs- sowie Kultur-Events auf ehrenamtlicher Basis. Und das mit viel Freude und Engagement.

Aus den „Westfälischen Nachrichten“ vom 10. 10. 2013