Gefahrenstellen im Ortskern müssen beseitigt werden

„Dieses aktualisierte Handlungskonzept“, betonte Bürgermeisterin Sonja Schemmann den Zuhörern bei ihrer Begrüßung, „ist Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln.“ Und ohne die dürfte es angesichts der prekären Haushaltslage unmöglich sein, im Ortskern etwas gravierend zu verändern. „Wir müssen erst viel Papier schwarz machen, um in das Verfahren einzusteigen“, sagte Schemmann. Und: Noch sei alles ergebnisoffen.

Wie der Stadtplaner erläuterte, hat sich der Untersuchungsraum für die neue Ortsmitte ein wenig erweitert. Grundlage bilde das im vergangenen Jahr beschlossene neue Einzelhandelskonzept. Neben Einzelmaßnahmen wie der Schaffung neuen Wohnraums und dem Neubau des Rathauses benannte Ahn als weiteren Schwerpunkt die Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB).

An welcher Stelle der allerdings neu gebaut werden soll, müsse zunächst im politischen Raum erörtert, diskutiert und beschlossen werden. „Das muss in den Gesamtrahmen der Förderanträge passen“, ergänzte Schemmann. Dazu sei ein ÖPNV-Gutachten in Arbeit, bei dem die Standortfrage und auch die mögliche Neuausrichtung der Haltestellen berücksichtigt werde. Dafür sei notwendig, dass die Verkehrsbelastung von aktuell 13 000 auf maximal 8000 Fahrzeuge pro Tag sinke. Das soll durch die Inbetriebnahme der Ortsumgehung geschehen.

Mit der Umgestaltung des Ortskerns sind vor allem bauliche Maßnahmen in Bahnhofstraße, Welle, Amtmann-Daniel-Straße, Rathaus und Amillyplatz verbunden. Eine weitere Planungsidee ist, einen sogenannten Mehrgenerationenpark im Bereich des heutigen ZOB zu errichten. Dem Bau des Rathauses inklusive Bürgerzentrum in der Ortsmitte plus Umgestaltung des Umfeldes kommt dabei laut Schemmann eine besondere Bedeutung zu. Auch solle das Bedarfs- und Planungskonzept ein Heimatmuseum enthalten.

Als private Maßnahmen sind Veränderungen beispielsweise in den Bereichen Sparkasse/Alte Apotheke und Lürwer/Hidding/Watermann angedacht, ebenso eine Neustrukturierung des Trendelkamp-Geländes sowie die Umnutzung des Kesselhauses.

„Hier bedarf es Machbarkeitsstudien“, sagte Michael Ahn und warf den Blick weit nach vorne: „Dies alles umzusetzen ist ein Vorhaben, das in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Kommune beschäftigt.“ Wichtig seien dabei organisatorische Maßnahmen wie die Einrichtung einer Steuerungsgruppe, die Bestellung eines Quartiermanagers und die Erarbeitung eines professionellen Standortmarketings. Eine Gestaltungssatzung, die von einem Beirat mit externen Fachkräften erstellt werden sollte, sei ebenso unabdingbar.

Grundsätzlich zeigten sich die Zuhörer von den Vorschlägen angetan. Angeregt wurde, Ideen für ein neues Heimathaus zu entwickeln. Bis es soweit sei, so der Vorschlag, könne man vielleicht Schüler motivieren, das alte Heimathaus „farblich aufzuhübschen“. Schemmann: „Der Vorschlag wurde bereits den Schulen unterbreitet, fand aber kein Echo. Ich glaube nicht, dass das jetzt anders ist.“ Ein weiterer Beitrag aus den Reihen der Bürger: Bei der Schaffung neuen Wohnraums oder auch neuer Geschäftsräume solle darauf geachtet werden, dass die Mieten bezahlbar bleiben. „Darauf hat Politik keinen Einfluss“, betonte Ahn und machte deutlich: „Mit der Umgestaltung können wir nur die Rahmenbedingungen verbessern, die dann Interessenten in den Ort locken.“

Sein Appell an die Bürger: Sie sollten durch ihr Konsumverhalten dafür sorgen, dass möglichst viel Kaufkraft im Ort bleibt.

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Aus den „Westfälischen Nachrichten“