Blau-weiß waren die vorherrschenden Farben am Mittwochabend in der KvG-Gesamtschule. Aber nicht ein derzeit leidlich gebeutelter Bundesliga-Fußball-Club hatte zum Wundenlecken geladen, sondern die Deutsche Glasfaser (DG) bat zu einem Informationsabend über den geplanten Ausbau eines zukunftsträchtigen Datennetzes. Und um es in der Fußballersprache zu sagen: Die Hütte war voll. Weit über 350 Besucher hatten sich eingefunden, um die neuesten Informationen zur sogenannten Abfragebündelung zu erhalten.

Bürgermeisterin Sonja Schemmann hatte in ihrer Begrüßung betont, dass hier ein privatwirtschaftliches Unternehmen Nordwalde auf dem Weg in eine schnellere digitale Zukunft unterstützen wolle und sich die Gemeinde als Partner für dieses Projekt verstehe. „Wir unterstützen, wo es nötig ist, werten dieses Angebot als Chance für unseren Ort, tragen aber kein wirtschaftliches Risiko“, betonte Schemmann.

„Wir entwickeln, bauen und betreiben zukunftsfähige Glasfasernetze“, betonte DG-Projektleiter Michael Molitor in seiner von Informationsvideos ergänzten Power-Point-Präsentation, in der immer wieder auftauchende Nachfragen geklärt wurden.
anschlussgebiet-glasfaser
In einem vorher von der Deutschen Glasfaser bestimmten Kerngebiet des Ortes (Innenbereich), dem sogenannten Polygon, laufen derzeit gezielte Vertragsangebote, um 40 Prozent der dort angesiedelten Haushalte zum Kontrakt mit der DG zu bewegen. „Das sind 1230 Verträge, ein engagiertes Ziel“, wusste die Bürgermeisterin vorzurechnen. Das Unternehmen verspricht mit dem zu bauenden Glasfasernetz eine optimale Transfergeschwindigkeit, die sowohl im Download- als auch im Uploadbereich – je nach Vertrag – bis zu 100 oder 200 Mbit pro Sekunde vorhält.

Wenn die Mindestanschlussquote in dem Kernbereich erreicht wird, werde das Netz ohne zusätzliche Anschlusskosten (ab 750 Euro) rein privatwirtschaftlich gebaut. Die Verlegung auf dem Privatgrundstück erfolge unterirdisch, so dass keine Gräben oder ähnliche bauliche Vorleistungen getroffen werden müssten. Lediglich ein Kopfloch an der Hauswand sei erforderlich, um den Anschluss herzustellen, so der Projektmanager.

Nach einer Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren könne sich der Kunde frei für einen Anbieter entscheiden, die hochleistungsfähige Glasfaserleitung bleibe ihm erhalten, versicherte Molitor.

Seit dem 17. September läuft die Aktion in Nordwalde und wird ab sofort durch einen Informationsstützpunkt in den Websälen auf dem Trendelkamp-Gelände unterstützt. Mit attraktiven Start-Angeboten möchte man Kunden gewinnen.
preise-glasfaser
In der Veranstaltung wurde auch klar, dass die Gebiete außerhalb des Polygons, die Außenbereiche und Bauerschaften von diesen „Segnungen“ derzeit nicht profitieren können. „Wir sind da mit anderen Gemeinden dabei, Landesmittel für die Aufgaben zu generieren“, erläuterte Bürgermeisterin Sonja Schemmann. Dass mittlerweile auch Mitbewerber (Deutsche Telekom, EWE-Tel) sich neu in Nordwalde aufzustellen versuchen, mochte Michael Molitor nicht kommentieren. „Nur die Deutsche Glasfaser bietet die hochleistungsfähige Transfertechnik an, die bis zum Nutzer durchgängig auf Glasfasertechnik basiert.“