Am Baufortschritt interessierte Bürgerinnen und Bürger lassen sich die einzelnen Gewerke erklären.

Ein Rundgang über die Baustelle

Zuletzt hatten verschiedene Gerüchte über den Baufortschritt und den Zeitplan die Runde in Nordwalde gemacht. Diese konnten Bürgermeisterin Sonja Schemmann und Verwaltungsmitarbeiter Thomas Knopf vom Bauamt im Rahmen der Besichtigung auf Einladung des SPD-Ortsvereins ausräumen: „Natürlich verläuft nicht alles immer reibungslos, aber wir sind im Zeitplan.“ Auch wenn nicht mehr viel Zeitpuffer vorhanden sei. „Wir planen das Gebäude im August 2024 zu beziehen“ führte die Bürgermeisterin aus.

Die rund 30 Mitglieder des Ortsvereins sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger wurden in zwei Gruppen über alle Ebenen der Baustelle geführt. Dabei waren vor allem die genannten Zahlen beeindruckend. „Wir haben rund 2650 qm³ Beton bzw. 350 LKW-Ladungen und 370 Tonnen Stahl verbaut“, so Knopf. Seit kurzem sind die Gewerke im Inneren des Gebäudes tätig und lassen erahnen wie Büros und andere Funktionsräume einmal aussehen werden. Dabei stieß vor allem die Helligkeit der Räumlichkeiten sowie die großzügigen Flure auf ein positives Feedback.

Im obersten Geschoss konnten die Besucher im neuen Bürgersaal direkt unter das Dach blicken. Dort wird zukünftig der Gemeinderat seine Sitzungen abhalten: „Hier können aber auch andere Veranstaltungen wie beispielsweise Theateraufführungen oder Konzerte durchgeführt werden.“ ergänzte Knopf. Hierzu kann durch eine mobile Wand die Fläche des Saals weiter vergrößert werden und durch eine angrenzende Küche ein Catering aufbereitet und angerichtet.

Bürgerzentrums-Baustelle von innen

Für die Technikinteressierten wurde im Keller schließlich die Funktion der umweltfreundlichen Heizungsanlage erläutert. Durch Erdwärmepumpen, die in bis zu 130 Meter Tiefe reichen, können in Zukunft etwa 77 Prozent des erwarteten Warmwasserbedarfs gedeckt werden. Bei Spitzenlast im Winter wird der Rest durch ein Brennwertgasgerät kompensiert. Zusätzlich wurde ein Photovoltaikanlage installiert, die einen Großteil des Strombedarfs liefern wird und durch Speicher auch bei bewölktem Wetter nachhaltige Energie bereitstellen.

Im Erdgeschoss zur Platzseite hin, werden Standesamt und Trauzimmer untergebracht. Hier fielen den Besuchern die fehlenden Fenster auf. „Diese können zurzeit wegen des Gerüsts nicht eingebaut werden“, erklärte Knopf. So müsse zunächst das Gerüst abgebaut, dann einige Arbeiten an der Außenseite umgesetzt, Haus- und Kanalanschlüsse verlegt und Versiegelungsarbeiten durchgeführt werden. So wird das Gebäude im Winter beheizbar und Wasser- und Frostschäden vermieden. Anschließend wird dann für das Anbringen der Fassadenplatten erneut ein Gerüst aufgebaut. „Dies wird sicherlich für Irritationen sorgen, lässt sich vom Ablauf der Arbeiten aber nicht anders darstellen.“

Die Sozialdemokraten unter den Besuchern stellten im Gespräch insbesondere wegen zu erwartenden hohen Kosten in Frage, ob die Unterkellerung mitsamt Tiefgarage notwendig gewesen wäre und Anzahl und Größe der Büroflächen im Rahmen von zunehmenden HomeOffice-Möglichkeiten wirklich erforderlich gewesen wären. Auch hätte sich die SPD gewünscht, mehr auf umweltschonende Baumaterialen als überwiegend Beton zu setzen. Insgesamt wurde von einigen Besuchern die Gesamtgröße des Gebäudes kritisiert.

Am Ende bestand unter den Teilnehmer weitgehend Konsens, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in Nordwalde bald auf ein schönes Gebäude freuen dürfen, in dem alle Services der Gemeindeverwaltung sowie Polizei und Jobcenter zentral in der Ortsmitte erreicht werden können.

geplantes Bürgerzentrum/Rathaus © Uding Projektmanagement