Tauschten sich aus (v.l.): Hans-Ulrich Rhein (SPD-Fraktionsvorsitzender), David Große Dütting, Johannes Waldmann, Annette Bösert (SPD-Ortsvorsitzende), Ewald Pölking (zweiter stellvertretender Bürgermeister), Jens Lücke und Günter Pfützenreuter.

Eine engagierte Diskussion zwischen Vorstands- und Ratsfraktionsmitgliedern sowie weiteren Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Nordwalde und dem SPD-Bundestagskandidaten Johannes Waldmann brachte am Mittwochabend aktuelle Fragen auf den Tisch. Was die politischen Ziele angeht, zeigte sich Waldmann, Kandidat für den Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt II, zu dem auch die Gemeinde Nordwalde, Altenberge und Laer gehörten, optimistisch.

Schule und Ausbildung

Gerade war der gebürtige Ascheberger und in Davensberg lebende Hauptschullehrer von einem Tür-zu-Tür-Wahlkampf aus Altenberge zurückgekehrt. „Ich glaub’, es geht noch ganz viel“, so Waldmann. Sein besonderes Anliegen ist, die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. „Wir brauchen an jeder Grundschule Investitionen, unter anderem in den Bereichen Mensen, Bewegungsräume und Digitalisierung“, erklärte der Hauptschullehrer. Dabei müsse sich der Bund deutlich stärker an der Finanzierung beteiligen.

Wirtschaftsmotor

Klimaschutz muss zum Wirtschaftsmotor werden, damit die Chancen junger Menschen steigen, lautet Waldmanns Credo. In der Diskussion waren sich alle Beteiligten einig, dass der Klimawandel bereits Realität ist. E-Mobilität sei gut, jedoch müsse rechtzeitig auf den immens wachsenden Strombedarf reagiert werden. Dazu gehöre die Energiewende. Die Stromproduktion müsse bis 2040 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien resultieren. „Auf jedem Dach sollten Photovoltaikanlagen installiert sein.“ Um die Bezahlbarkeit des Strompreises zu gewährleisten plädiert der Bundestagskandidat für die Abschaffung der EEG-Umlage und die Finanzierung aus dem Bundeshaushalt. Klimaschutz müsse mit mehr sozialer Gerechtigkeit und besseren Zukunftschancen für alle Jugendlichen einhergehen.

Landwirtschaft und soziale Sicherung

Die europäische Förderung der Landwirtschaft braucht eine grundlegende Reform, machte Johannes Waldmann seine Position deutlich. Zum Mindestlohn von zwölf Euro: „Davon würden mindestens zehn Millionen Beschäftigte profitieren.“ Das sozialpolitische Finanztransferkonzept „Bedingungsloser Mindestlohn“ wurde kontrovers diskutiert. Dem Konzept zufolge sollte jede Bürgerin und jeder Bürger unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche, ohne Gegenleistung vom Staat ausgezahlte finanzielle Zuwendung erhalten. „Ich setze eher auf ordentliche Tariflöhne und gute Organisationsstrukturen“, sagte Waldmann. Nicht jeder schloss sich dieser Meinung an. „Über diesen Punkt müssen wir im Gespräch bleiben“, entgegnete ein Mitglied der Runde, die in der Fotowerkstatt an der Grevener Straße tagte.


…aus den „Westfälischen Nachrichten“

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