Nach den Wahlen stellte sich das alte und neue Führungsduo der Nordwalder SPD mit Landtagskandidat Stevens Gomes (M.) zum Foto auf (v.l.): Ewald Pölking (scheidender zweiter Vorsitzender), Jens Lücke (neuer zweiter Vorsitzender), Annette Bösert (scheidende Vorsitzende) und David Große Dütting (neuer Vorsitzender)

Wechsel im Vorstand des SPD-Ortsvereins Nordwalde: Nach zehn Jahren gab Annette Bösert den Vorsitz an David Große Dütting ab. „Ich war gern Vorsitzende“, versichert sie, „aber ich bin berufstätig und man muss auch jungen Menschen Raum lassen, sich parteipolitisch zu entfalten.“ Große Dütting ist 34 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und ist seit 2021 Parteimitglied. Der studierte „Master of Public Health“ ist Berater im Gesundheitswesen bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Auch Ewald Pölking stellte sich als stellvertretender Vorsitzender nicht wieder zur Wahl. An seine Stelle tritt Jens Lücke, verheiratet, ein Kind. Er arbeitet als Geschichts- und Deutschlehrer am Gronauer Gymnasium. Der neue Vorsitzende und sein Stellvertreter möchten unter anderem den Bereich Kommunikation, insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit, weiterentwickeln, ebenso die Themen Familienpolitik und Wohnen.

Landtagskandidat Stevens Gomez fordert besseren ÖPNV

Gast der Mitgliederversammlung am Dienstagabend im Forum der Kardinal-von-Galen-Gesamtschule war Landtagskandidat Stevens Gomes. Er ist Ratsmitglied der Stadt Greven, aktuell Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses. „Ich möchte eine Politik für die jüngeren Generationen machen, denn die Zukunft liegt in ihren Händen“, sagt er. „Ich verspreche nichts, aber jeder bekommt auf seine Fragen eine Antwort von mir.“ Der ÖPNV ist ihm, genau wie der Nordwalder SPD, ein besonderes Anliegen. „Bis Altenberge kann man per Bus im 20-Minuten-Takt fahren“, erläuterte Bösert, „doch ab Altenberge sind wir wie abgeschnitten. Wir können es seitens unserer Partei nicht vertreten, dass dieses Thema in der Verwaltung nicht priorisiert wird.“

Kostenentwicklung beim Bürgerzentrum bereitet Sorgen

Die SPD wird nicht müde, auf Veränderungsbedarf in der Gemeinde hinzuweisen, dort, wo er ihrer Ansicht nach nötig ist. In seinem Bericht über die Kommunalpolitik thematisierte der Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rhein noch einmal die Kostenexplosion beim Bau des Bürgerzentrums. Waren ursprünglich acht, neun Millionen Euro veranschlagt, sind es mittlerweile 12,5 Millionen plus/minus 30 Prozent. Sparmaßnahmen seien das Gebot der Stunde. Ist eine Vergrößerung der Fläche von 1600 auf 2000 Quadratmeter nötig, obschon in der allgemeinen Diskussion bereits gesagt wird, dass Büroflächen aufgrund des höheren Anteils von Home-Offices eher verringert werden könnten? Auch Tiefgarage und zusätzliche Unterkellerung stehen für die SPD noch immer auf dem Prüfstand. „Unsere Anträge werden nicht angenommen“, sagt Bösert, „dennoch arbeiten wir weiter konstruktiv mit und liefern Lösungsansätze.“

Familienpolitik bleibt wichtiges Thema

Die Nordwalder Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen auch künftig Punkte thematisieren, die andere vielleicht als nicht so bedeutsam erachten. Hierzu gehört der öffentlich geförderte Wohnraum, von dem es in der Gemeinde viel zu wenig gibt. Weil der geförderte Zeitraum erreicht ist, fallen viele Wohnungen aus der Sozialbindung. Der Neubau von gefördertem Wohnraum in Ein- und Mehrfamilienhäusern muss eine hohe Priorität erhalten.

Auch die Betreuung von Kindern und Jugendlichen ist ein besonderes Anliegen der Nordwalder SPD. In diesem Zusammenhang konnten die Eltern der Grundschulkinder einen Erfolg verbuchen. Die Ãœbermittagsbetreuung in der Wichern- und in der Gangolfschule sollte von 40 Euro im Monat auf 110 Euro erhöht werden. Durch massive Proteste der betroffenen Eltern und mit Unterstützung der SPD-Fraktion konnte erreicht werden, dass der Monatsbeitrag auf 75 Euro reduziert wurde. 


…aus den Westfälischen Nachrichten