Vom 6. bis 9. November durften Vertreter des SPD Ortsvereins Nordwalde sowie interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger in Berlin einen Blick hinter die Kulissen des politischen Betriebs werfen und die historischen Ereignisse rund um das Ende der Ampel Koalition damit aus nächster Nähe mitverfolgen.
Die Fahrt wurde organisiert über das Büro des SPD Bundestagsabgeordneten Jürgen Coße, der die Besucher aus dem Kreis Steinfurt auch durch den Bundestag führte. Weitere Stationen waren das Verteidigungsministerium und das Kanzleramt. Und als am Mittwochabend dann Bundeskanzler Scholz die Entlassung von Finanzminister Lindner verkündete, gab es viel zu diskutieren.
Am Tag der Anreise besuchte man nachmittags noch das Futurium am Alexanderufer. Dieses Gebäude besticht durch seine Architektur und nennt sich auch „Haus der Zukünfte“.
Hier werden Denkanstöße gezeigt, wie das Zusammenleben von Mensch, Technik und Natur gestaltet werden kann. Danach wurde das Hotel Ludwig-van-Beethoven in Berlin Kreuzberg bezogen.
Der zweite Tag begann mit einer Führung durch die Gedenkstätte Berliner Mauer. Dieser Ort hatte eine besondere Bedeutung, weil doch am Samtag die Veranstaltungen zum Fall der Mauer vor 35 Jahren statt finden sollten.
Nachmittags besuchten die Teilnehmenden das Verteidigungsministerium im Bendlerblock. Dieser Gebäudekomplex wurde 1914 errichtet und ist einer der wichtigsten Orte der deutschen Geschichte. Am 20. Juli 1944 versuchte Oberst Graf von Stauffenberg, leider vergeblich, von hier aus die Nazi-Diktatur zu stürzen. Noch in derselben Nacht wurden er und weitere Verschwörer im Innenhof erschossen. Heute ist der Bendlerblock Gedenkstätte des Widerstands und Dienstsitz des Verteidigungsministeriums mit Boris Pistorius an der Spitze.
Am Freitag stand als erstes der Besuch einer Plenarsitzung an. Umfangreiche Sicherheits-Checks wurden vor Eintritt in den Reichstag vorgenommen. Bis alle ihren Platz auf der Zuschauertribüne eingenommen hatten, wurde man darauf hingewiesen, dass Missfallenskundgebungen oder Beifall absolut verboten sind. Bei den Reden, die man sich anhören musste, ist das sicher einigen schwer gefallen.
Anschließend fand im Fraktionssaal der SPD eine Zusammenkunft mit Jürgen Coße als Gastgeber und dem ehemaligen regierenden Bürgermeister von Berlin und heutigen Bundestagsabgeordneten, Michael Müller, statt. Die Überraschung war groß als Jürgen bekannt gab, dass gleich einer der Mitfahrer eine besondere Ehrung erfahren wird.
Danach bekam Michael Müller das Wort und überreichte Ewald Pölking die Willy-Brandt-Medaille für sein langjähriges Engagement im Ortsverein und im Gemeinderat von Nordwalde. Er ist seit 52 Jahren Mitglied der SPD und sei 43 Jahren Ratsmitglied. In diesen Jahren hatte Ewald Pölking verschiedenste Rollen im Ortsverein inne und ist zurzeit neben seinem Ratsmandat auch 2. stellvertretender Bürgermeister.
„Wer sich seit über 50 Jahren für die Sozialdemokratie engagiert und fast genauso lange ehrenamtlich als Ratsmitglied für die Belange der Bürgerinnen und Bürger kämpft, der weiß, was es heißt, sich für die Interessen der Menschen einzusetzen. Dafür überreiche ich dir von Herzen gerne die Willy-Brandt-Medaille“, sagte Müller.
Am Freitagnachmittag startete noch eine Stadtrundfahrt unter sachkundiger Leitung einer Mitarbeiterin des Bundespresseamtes. Hierbei wurden die Sehenswürdigkeiten Berlins angefahren.
Abends gab es dann noch eine Besichtigung des Bundeskanzleramtes. Hier waren tags zuvor die Entscheidungen zur Aufkündigung der Zusammenarbeit in der Ampel getroffen worden.
Der letzte Tag begann mit dem Hotel Check-out. Bevor die Heimreise angetreten wurde, machte man noch Station im Museum in der Kulturbrauerei und sah sich die Daueraustellung „Alltag in der DDR“ an. Hier spürte man sehr deutlich, wie unterschiedlich das Leben in der DDR und in Westdeutschland war.
Spät abends erreichte der Bus dann wieder Ibbenbüren und es wurden viele interessante Einblicke in die deutsche Geschichte mitgenommen.Â
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